428/2020 Wieder dieses „GFK-und-Männer-Thema“

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

mehr Aufgaben, als dafür zur Verfügung stehende Zeit; dass kennen Sie ja seit ein paar Wochen von uns.

Schneller als uns lieb ist, ist der Montag schon wieder vorbei, ein Donnerstag ganz überraschend anwesend und wir senden Ihnen, was mich (Olaf) grad jetzt aktuell vor dem Schreiben beschäftigt hat. Ganz kurz. Ganz authentisch.

Herzliche Grüße aus Jena und Bielefeld

Anja Palitza & Olaf Hartke

  

Thema: Wieder dieses „GFK-und-Männer-Thema“

 Zitat: „Männer – es ist Zeit!“ (Andreas Hofer)

 Beispiel: Ende Februar haben wir neben dem „Paare-Termin“ auf der Hohgant-Hütte auch einen weiteren Termin für Einzelteilnehmer und Paare. Ein Blick auf die Teilnehmerliste sagt mir gerade, dass sich bis jetzt ausschließlich Frauen angemeldet haben. Gegen diese „Frauen-Dominanz“ spricht auch nichts, außer einer Sache:
Dem Fehlen der Männer.

Déjà-vu. Anfang November. Die gedankliche Erinnerung lautet: Ebenfalls Frust bei mir, weil es bei den Wandeltagen (www.wandeltage.de) auch zwischenzeitlich so aussah, als kämen ausschließlich Frauen. Blitzschnelle urteilende Gedanken über „die Männer“ sind wieder da: „Die denken, Gewaltfreie Kommunikation sei nichts für sie. Das machen nur Frauen und Weicheier.“

Information: Urteile sind schnell präsent. Sekundenbruchteile reichen aus, um bei bestimmten Situationen oder Informationen ein Urteil im Kopf zu haben und dann geht der Ärger ja erst los und häufig sorgen ergänzende oder verwandte Urteile für ein Ansteigen der Emotion. Darüber verlieren Menschen manchmal einen Teil ihrer gewohnten kognitiven Fähigkeiten und reagieren auf der Handlungsebene unter dem Einfluss von Ärger und Wut.

Doch warum „reibe“ ich mich so an diesem Thema?

Aufkommender Ärger ist eine gute Gelegenheit, sich das Ärger-Modell der Gewaltfreien Kommunikation zu vergegenwärtigen und nach den unerfüllten Bedürfnissen in der Ärger auslösenden Situation zu suchen. Was ist sehr wichtig und wird grad nicht erfüllt; und welche Bedürfnisse verbergen sich auch unter den Urteilen?

Zum „Sofort-Üben“: Die Anwendung des Ärger-Modells hat mir grad meine Fröhlichkeit bewahrt und ein Thema für den Coaching-Brief geliefert. Auf welche Bedürfnisse könnte ich gestoßen sein? Antworten finden Sie wie immer ganz unten…

Wochenaufgabe: Denken Sie in dieser Woche bei aufkommendem Ärger ganz bewusst über das unerfüllte Bedürfnis in der Situation nach. Wenn Ihnen klar wird, was Ihnen wichtig ist und grad nicht erfüllt wird, liefert das vielleicht die „Lösungs-Energie“, sich mithilfe geeigneter Strategien dafür einzusetzen, dass sie das Gewünschte (später) doch noch bekommen.

Und weil die Anwendung des Ärger-Modells mir grad meine Bedürfnisse in Erinnerung gebracht hat und damit meine Fröhlichkeit schnell zurückkam, kommt hier Wochenaufgabe Nr. 2:

Noch ein déjà-vu in Bezug auf November 2019: Sprechen Sie doch mal mit Männern, die die Gewaltfreie Kommunikation nach einer ersten kurzen Beschäftigung damit nicht weiterverfolgen. Fragen Sie nach ein paar Gründen, lassen sie sich Annahmen und Urteile über das Modell nennen. Und wenn Sie Lust haben, senden Sie sie mir. Ich möchte mich ein wenig mehr mit der Frage beschäftigen, weshalb mehr Männer als Frauen das Modell nach dem ersten kurzen Kennenlernen als für sie nicht sinnvoll abwählen.

Aber seien Sie vorsichtig. Rechnen Sie mit Risiken und Nebenwirkungen 😉

https://gewaltfrei.blog/2019/11/04/415-2019-manner-wo-seid-ihr/

https://gewaltfrei.blog/2019/11/13/416-2019-eine-rueckmeldung-zur-maenner-wo-seid-ihr-email/

 

Aktuelles

Termine im Jahr 2020

http://www.ab-ins-kloster.de

09.05.2020  Vertiefungsseminar Gewaltfreie Kommunikation in Jena – 2 Tage

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Stärken Sie Ihre Paarbeziehung mit neuen verbindenden Erlebnissen auf der Hohgant-Hütte

Vom 24.-28.02.2020 exklusiv für Paare – Die Schneeschuhwanderung mit Paar-Themen im GFK-Seminar.

Kennen Sie diese Herausforderungen in der Partnerschaft?

  • Das „Schmetterlinge-im-Bauch-Gefühl“ geht innerhalb von 6-12 Monaten nach dem ersten „Verliebtsein“ verloren.
  • Die Partner entwickeln während ihrer Beziehung unterschiedliche Interessen und stellen die Weichen für veränderte Lebenswege.
  • Berufliche Veränderungen, eigene Kinder und möglicherweise noch Wohneigentum sorgen für neue Herausforderungen.
  • Zärtlichkeit und Sexualität bekommen für den Partner eine andere Bedeutung und einer von beiden „kommt zu kurz“.
  • Konflikte lassen sich nur noch schwer oder gar nicht mehr klären und belasten die Partnerschaft dauerhaft.
  • Im Spannungsfeld zwischen den Konfliktthemen und den veränderten persönlichen Interessen gelingt die Kommunikation nicht mehr wie früher und die Gespräche werden kürzer und schwieriger.

https://www.erfolgsschritte.de/seminare-trainings/m05_gewaltfrei_leben_hohgant_paare.php

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Wie gewohnt in 11-jähriger Tradition auf der Hohgant-Hütte

Das Leben lieben lernen – Gewaltfrei leben – Die Schneeschuhwanderung für Einzelpersonen und Paare mit allgemeinen Lebens-Themen im GFK-Seminar.

Zwei Dinge beschäftigen die meisten Menschen:

  • Wie kann ich sagen, was ich denke und mir gleichzeitig die Kooperation meines Gegenübers erhalten?
  • Wenn ich keinen Einfluss auf das Verhalten meines Gegenübers habe, wie kann es mir gelingen, mich selbst nicht zu ärgern?

29.02.-04.03.2020 auf der Hohganthütte bei Interlaken im Naturpark Berner Oberland

https://www.erfolgsschritte.de/seminare-trainings/m05_gewaltfrei_leben_hohgant.php

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GFK-Tage 2020 in Erfurt

Das Anmeldetool für den 29./30.08.2020 ist online. Gern den Link verbreiten:

https://www.gfk-info.de/seminar/gfk-tag-thueringen/

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 Bildungsurlaube im 2. Halbjahr

23.-28.08.2020 Bildungsurlaub des Bildungsforum für Lernwelten in Bonn 5 Tage Führungs-Training (GFK) „Den Führungsalltag souverän meistern“ am Jadebusen im Tagungshotel Kunze-Hof

27.09.-02.10.2020 Bildungsurlaub des Bildungsforum für Lernwelten in Bonn 5 Tage Gewaltfreie Kommunikation am Ammersee bei München

25.-30.10.2020 Bildungsurlaub des Bildungsforum für Lernwelten in Bonn 5 Tage Gewaltfreie Kommunikation auf der Nordseeinsel Spiekeroog

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Herausgeber:
Hartke Unternehmensentwicklung GmbH
Dunlopstraße 9, 33689 Bielefeld
Fon: 05205 / 7290525 und Fax: 05205 / 7290527
http://www.ab-ins-kloster.de
© Copyright Anja Palitza und Olaf Hartke

 

Meine gefundenen Bedürfnisse bei der Anwendung des Ärger-Modells

Welche meiner Bedürfnisse erfüllen sich, wenn ich erlebe, dass sich Männer intensiv mit Gewaltfreier Kommunikation beschäftigen?

Verbindung, Austausch: In Trainings erlebe ich sowohl als Trainer, als auch als Teilnehmer immer wieder Gespräche mit Männern in einer Qualität und Tiefe, die ich im Alltag oft vermisse. Mir ist wichtig, Austausch und Verbindung mit/zu anderen zu haben, zu den Lebensthemen, die mich intensiv beschäftigen.

Unterstützen, helfen: Ich erlebe die Gewaltfreie Kommunikation als eine Art Geschenk in meinem Leben. Aus Dankbarkeit über den Nutzen möchte ich das Geschenk weitergeben.

Sinnhaftigkeit: Mich beschäftigte lange die Frage nach dem Sinn des Lebens. Durch die vielen, vielen Rückmeldungen unserer Seminarteilnehmer nehme ich meine derzeitige Tätigkeit als sehr sinnvoll wahr und mir ist es wichtig, mich mit Aufgaben zu beschäftigen, die ich selbst für sinnvoll halte.

Und nach einer kurzen Denkpause, denn die obigen Bedürfnisse würden auch von ausschließlich weiblichen Teilnehmern erfüllt werden:

Anerkennung, Zugehörigkeit: Etwas „tricky“ und es ließe sich im Gespräch leichter erklären, weil ich dann mehr Worte nutzen könnte, als ich mir hier im Coachingbrief gerade zugestehe.

Ich versuche, es kurz zu halten: Wenn ich früher gegenüber Männern erwähnt habe, dass ich Trainer für Gewaltfreie Kommunikation bin, war dies oft verbunden mit der sorgenvollen Frage, was sie darüber wohl denken mögen. Manche sagen es sehr deutlich; andere schauen mich mit einem Blick an, der oft Interpretationen bei mir ausgelöst hat 😉
(Angst vor dem Urteil „Softie, Weichei, Frauenversteher“; Verlust von Zugehörigkeit und Akzeptanz.)

Wenn ich wahrnehme, dass sich Männer mit einem tieferen  Verständnis der Gewaltfreien Kommunikation beschäftigen, dann erlebe ich darin eine Anerkennung dessen, was mich heute u.a. ausmacht; ich erlebe mich verbunden und zugehörig zu „meiner Spezies“. Mir ist wichtig, als Mann anerkannt zu werden, auch wenn ich mich mit Themen beschäftige, über die viele Männer Urteile haben.

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Das berührt jetzt das Thema, was eigentlich ein Mann ist, wie er „zu sein hat“. Und das sprengt nun den Rahmen dieses Coachingbriefes, der eigentlich ein kurzer und schneller werden sollte, gänzlich.

Ich wünsche eine schöne Restwoche und freue mich auf „Männer-Gespräche mit ‚Frauen-Werkzeugen‘ “.

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