Zitat: „Verwechseln wir Beobachtung mit Bewertung, neigen die Menschen eher dazu, darin Kritik zu hören.“ (Marshall B. Rosenberg)
Beispiel: „Frank, nachdem du Stephan in der Sitzung auf diese Weise vorgeführt hast, denke ich nicht, dass er das Projekt weiter unterstützen wird.“ „Aber Peter, ich habe Stephan doch nicht vorgeführt.“ „Na klar, das hat jeder bemerkt.“ „Nein, …“
Information: Es kommt vor, dass wir etwas mitteilen wollten und es entwickelt sich daraus eine ungewollte Diskussion. Beim ersten Schritt der Gewaltfreien Kommunikation, der Beobachtung, geht es um eine Bestandsaufnahme von Sinneswahrnehmungen. Hauptsächlich um, „Was habe ich gerade gesehen, was habe ich gerade gehört?“. Ist die Beobachtung „rein“, also frei von Interpretation, Bewertung, Urteil und Unterstellung, ist kein Widerspruch möglich. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass unser Gegenüber uns weiterhin zuhört.
Aufgabe: Wenn Sie in der kommende Woche Dinge ansprechen, achten Sie darauf, eine „reine“ Beobachtung vorzuschalten, um eine gemeinsame Realität mit Ihrem Gegenüber zu schaffen.
Wir wünschen Ihnen eine gewaltfreie Woche,
herzliche Grüße aus Jena und Bielefeld
Anja Palitza & Olaf Hartke
P.S.: Zum „Sofort-Üben“: Wenn eine Kamera die Sitzung aufgezeichnet hätte; was hätte auf dem Film von Frank gesehen oder gehört werden können, aus dem Peter geschlossen hat, dass Frank Stephan „vorgeführt“ habe.
Nächstes Wochenthema: Gefühle – Wer ist dafür verantwortlich?