Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,
obwohl noch ein letzter Seminartag auf uns wartet, sind wir doch beide bereits in eine Urlaubsstimmung eingetaucht. Olaf fährt das Urlaubsgefühl mit seinem Motorrad spazieren während ich es noch freischneide beim Mähen vom hohen Gras meines Gartens.
Während der Rasenmäher zwischendurch immer mal ruht höre ich Gregg Braden und bin von seinen Ausführungen so fasziniert, dass ich mich spontan entschließe den Rasen noch länger in Ruhe zu lassen und eine für mich besonders faszinierende Stelle, in der es um das stimmliche Formen von Worten geht, für einen Caoachingbrief aufzubereiten.
Herzliche Grüße, diese Woche von Anja aus dem Garten bei Stadtroda und von Olaf aus Tschechien in der Nähe von Prag.
Thema: Die Macht der Worte
Zitat: „Ich kenne nichts auf der Welt, das eine solche Macht hat, wie das Wort. Manchmal schreibe ich eines auf und sehe es an, bis es beginnt zu leuchten.“ (Emily Dickinson)
Beispiel: Gragg Braden von mir sinngemäß zusammengefasst: Um ein Wort stimmlich zu formen, laden wir zu Beginn auf eine ganz intime Art den Atem der Welt von außerhalb tief in die Welt in uns ein. Wir bringen diesen Atem in die Tiefen unserer Lungen und beginnen dann ihn mit dem Zwerchfell zusammenzudrücken. Wir ziehen unser Zwerchfell so zusammen, dass wir den Atem dahin zurückschicken von woher er gekommen ist. Der Atem kommt auf dem gleichen Weg wieder nach oben, den er nahm, um in unseren Körper zu gelangen.
Und während wir unser Zwerchfell zusammenziehen, schieben wir die Luft über die Stimmbänder, die wir auf eine bestimmte Weise zusammenziehen, um genau die richtige Schwingung, die richtigen akustischen Muster zu erschaffen damit der Atem, wenn er aus dem Körper in die Welt und um uns herum hinaustritt zu akustischen Mustern geformt wird. Diese akustischen Muster treffen dann unter Umständen auf das Trommelfeld eines anderen Menschen und berühren dessen Leben.
Doch das ist noch nicht alles. Wir sprechen in Wörtern, wir denken auch in Wörtern. Der Durchschnittsmensch spricht 60.000-80.000 Wörter pro Tag in seinem Geist. Manchmal sind es immer wieder dieselben Wörter. Es gibt viele Wiederholungen. Jedoch wirken diese Wörter in ihren Wiederholungen wie Programme. Und mehr noch. Diese Worte beeinflussen unser Immunsystem, unsere Herzfrequenzvariabilität, unseren Blutdruck, die Chemie in unserem Körper. Worte sind immens wichtig, egal ob ich sie sage oder sie nur denke. Andrew B. Newberg, ein Arzt und Hirnwissenschaftler sagte: „Ein einziges Wort hat die Macht die Auswirkungen jener Gene zu beeinflussen, die körperlichen und emotionalen Stress regulieren.“
Das Wort verändert tatsächlich etwas in uns. Du und ich verändern uns in der Gegenwart von Wörtern. Worte bestimmen auch, wie wir über uns und unser Leben denken. So benutzen wir Wörter die unsere Stimmungen beschreiben, wie Freude, Schmerz, Leid oder unsere Begeisterung. Diese Worte drücken aus, wie wir über unser Leben denken und sie wirken wiederum auf uns zurück. Und es geht soweit, dass die Worte, die wir gebrauchen sogar bestimmen, worüber wir in der Lage sind nachzudenken. Denn sie beeinflussen, wie sich unsere Nervenzellen im Gehirn miteinander verknüpfen und wie sie gemeinsam aktiv sind.
Information: Wir gehen davon aus, dass jedes Wort, das wir sagen, sowohl von unserem bewussten Verstand als auch von unserem Unterbewusstsein gehört wird. Jedes Wort trägt eine spezielle Energie in sich und wirkt in uns. All unsere Gedanken und inneren Zustände finden ihren Ausdruck in den Worten, die wir denken und sagen. Sie üben nicht nur einen Einfluss auf unser Wohlbefinden aus, sondern sie prägen auch unsere Persönlichkeit. Das Gehirn unterscheidet nicht zwischen Dingen, die real sind, und solchen, die nur in unserer Vorstellung existieren. Aus unserer Sicht ist deshalb wichtig, dass wir immer wieder aufmerksam werden hinsichtlich der Wahl unserer Wörter. Wir erschaffen dadurch eine Realität, die uns unterstützen kann aber auch einschränkend und im schlimmsten Fall selbstzerstörerisch wirken kann.
Doch nicht nur wir selbst werden durch unsere Wortwahl beeinflusst, sondern wir beeinflussen auch all jene, zu denen wir sprechen. Andrew B. Newberg schreibt in seinem Buch: „Die Kraft der Mitfühlenden Kommunikation“, dass durch eine mitfühlende Kommunikation innerhalb von Minuten eine heilsame Verbindung zwischen zwei Gesprächspartnern hergestellt werden kann. Sie hilft uns, das Vertrauen unseres Gegenübers zu gewinnen, Konflikte zu lösen und Nähe zu schaffen. Daher ist es umso bedeutsamer, dass wir unsere Worte sehr umsichtig wählen.
Zum „Sofort-Üben“: Beim Schreiben des Coachingbriefes fällt mir ein außergewöhnlicher Geburtstagswunsch einer Trainerkollegin ein. Beim Erinnern daran, spüre ich noch immer das Erstaunen in mir, als ich ihren Wunsch damals hörte. Sie bat mich, ihr mein Lieblingswort zu schenken. Ich reagierte auf ihren Wunsch wohl auf eine Art, so dass sie mir ihren Wunsch näher erläuterte: „Ich möchte den Klang des Wortes in mich aufnehmen, in mir wirken lassen und ihn beim Aussprechen auf der Zunge schmecken. Es ist Dein Lieblingswort und es bringt mich in Verbindung mit Dir. Du schenkst mir etwas ganz Persönliches von Dir. Wir nehmen uns in diesem besonderen Moment Zeit füreinander und spüren gemeinsam dem Wort nach.
Für mich war das damals sehr ungewohnt. Doch jetzt nach den Informationen von Gregg Braden sehe ich diesen Wunsch nochmals mit anderen Augen.
Welche Worte mögen sie besonders? Nehmen Sie sich jetzt einmal fünf Minuten Zeit zum Innehalten und spüren sie doch mal folgenden Worten nach: „Liebe“ und dann „Gewalt“. Wie setzen Sie den Atem ein, um diese Worte auszusprechen?, Wie formt Ihr Mund die Worte? und Welche Gefühle entstehen in Ihnen bei dem Aussprechen der Worte?
Wochenaufgabe: Achten Sie in dieser Woche einmal ganz bewusst auf den Klang und die Ausstrahlung bestimmter Worte. Spüren Sie nach, wie bestimmte Worte in Ihnen wirken.
Aktuelles
Wir haben im zweiten Halbjahr noch ein jeweils 3-tägiges offenes Einführungs- und ein Vertiefungs-/Übungsseminar untergebracht. Die 3-tägigen Varianten unserer Grundlagen-Trainings bieten mehr Zeit für eigene Beispiele und Übungen.
Das Highlight: Zwei wunderschöne Orte: Kloster Vierzehnheiligen in Bad Staffelstein und das Bonifatiuskloster bei Hünfeld. Beide Orte fanden in den letzten Jahren bei den Wandeltage-Gruppen großen Gefallen. Falls Sie selbst keinen Bedarf haben – vielleicht möchten Sie eine bleibende Erinnerung oder sogar eine große Veränderung verschenken.
Seminare 2022
12.08.2022 Einführung „Gewaltfreie Kommunikation“ im Kloster Vierzehnheiligen (3 Tage)
04.09.2022 Bildungsurlaub „GfK und Führung“ in Dießen am Ammersee (5 Tage)
20.10.2022 Trainer(Innen)ausbildung Online (4 Module, 20 Tage, Trainerteam)
27.11.2022 Bildungsurlaub „Einführung GfK“ auf Spiekeroog (5 Tage)
16.12.2022 Vertiefung „Gewaltfreie Kommunikation“ im Kloster Hünfeld (3 Tage)
Weitere Seminare 2023
06.01.2023 Wandeltage 2023 Online – Jahresausbildung GFK (6 Module á 3 Tage)
08.02.2023 Systemisches Konsensieren (Seminar zu Gruppenentscheidungen auf Augenhöhe)
21.02.2023 Schneeschuh-Tour zur Hohgant-Hütte für Einzelteilnehmer und Paare
26.02.2023 Schneeschuh-Tour zur Hohgant-Hütte nur für Paare
16.04.2023 Bildungsurlaub „Einführung GfK“ auf Baltrum (5 Tage
06.05.2023 Wandeltage 2023 Präsenz –(6 Module à 3 Tage))
22.05.2023 Bildungsurlaub „Einführung GfK“ in Dießen am Ammersee (5 Tage)
15.10.2023 Ein Führungskräftetraining auf Basis GfK auf Baltrum (5 Tage)
23.10.2023 Bildungsurlaub „Einführung GfK“ auf Spiekeroog (5 Tage)
10.12.2023 Bildungsurlaub „Einführung GfK“ am Jadebusen im Kunze-Hof (5 Tage),
Weiteres finden Sie auf unserer Website:
https://erfolgsschritte.de/seminare-trainings/termine.php
Es sind noch nicht alle Informationen zu den Seminaren aktualisiert; fragen Sie direkt bei uns nach, wenn Sie konkrete Fragen dazu haben.
Herausgeber:
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