Liebe Leserin und lieber Leser,
nach dem wir erfüllt von unserem ersten Präsenztraining nach sieben Monaten Präsenztrainingspause nach Hause zurückgekehrt sind, freuen wir uns auf weitere folgende Trainings in diesem Monat.
Wieder live-Begegnungen zu haben, hat uns mit einem riesigen Energieschub versehen und wir schauen wieder zuversichtlicher in die Welt.
Herzliche Grüße, heute von uns beiden aus Jena und Bielefeld und in Vorbereitung auf die kommenden Tage der Trainer-Ausbildung in Otting,
Anja Palitza und Olaf Hartke
Zitat: „Das Leben setzt seit Jahrmillionen auf das Prinzip: Verlieren ist nicht möglich.“ (im Internet gefunden)
Beispiel: Kennen Sie solche Sätze: „Ich schaffe es einfach nicht. Ich bin nicht gut genug.“; „Ich kann mich einfach nicht durchsetzen.“; „Ich bin seiner Argumentation nicht gewachsen.“
Information: Wir leben in einer Welt, in der es die Konzepte von Konkurrenz und Wettbewerb gibt. Viele von uns sehnen sich danach, Gewinner zu sein und wollen um jeden Preis ein Verlieren vermeiden. Unser Ringen um die vordersten Plätze beeinträchtigt jedoch den Blick darauf, dass wir uns mit Anbeginn unseres Lebens schon zu den Gewinnern auf dieser Erde zählen können – wir sind auf diese Erde geboren worden. Vielleicht ist unser Leben nicht immer leicht und manchmal tragen wir auch schmerzhafte Emotionen mit uns herum. Und es sind auch nicht immer alle Bedürfnisse gleichermaßen erfüllt; bei manchen Menschen noch nicht einmal die wesentlichsten Bedürfnisse wie saubere Luft, Wasser, Nahrung, Gesundheit und Sicherheit.
Doch der Konkurrenzgedanke macht die Ausgangslage aus unserer Sicht nicht besser. Vergleiche mit anderen Menschen führen bei manchen Menschen dazu, dass sie gleich aufgeben oder unzufrieden bleiben, weil sie meinen, nicht zu den Siegern zu gehören. Man findet immer Menschen, die es noch besser haben und noch mehr erreicht haben. Dabei orientieren wir uns bei dem Vergleich oft nach „oben“ und nicht nach „unten“. Doch was würde passieren, wenn wir damit aufhören würden?
Wir stellen eine gewagte These auf: Es braucht überhaupt keinen Vergleich! Zumindest nicht in den bewertenden Polaritäten von „besser“ und „schlechter“ mit anschließendem Hadern oder Selbstkritik.
Vergleiche sind aus unserer Sicht ein Ausdruck unserer inneren Unsicherheiten, die helfen sollen, uns zu orientieren und die uns Sicherheit geben sollen. Sicherheit, dass wir zu einer für uns wichtigen Gruppe zugehörig sind und die Sicherheit, dass wir uns selbst weiterhin mögen und uns anerkennen. Somit sind Vergleiche Strategien für ein Bedürfnis nach Sicherheit. Und für diese Sicherheit können wir auch andere Strategien entwickeln. Immer wieder aufrichtiges Feedback einholen zum Beispiel; Rückmeldungen können uns auch eine Sicherheit geben.
Und wenn wir uns vergleichen, dann ist es hilfreicher, sich mit einer früheren Version von sich selbst zu vergleichen. Sich zu fragen, was habe ich gelernt und wo habe ich mich weiterentwickelt?
Lassen Sie sich doch mal auf ein Gedankenexperiment ein: Stellen Sie sich vor, Sie spielen Tennis oder auch Badminton. Nehmen Sie Ihr gegenüber dann eher als Gegner oder als Unterstützer war?
Wir hören schon beinahe, wie Sie sagen: „Unterstützer? Was soll das denn? Mein Spielpartner will doch auch gewinnen. Er unterstützt mich doch nicht. Er will doch sogar, dass ich verliere und freut sich darüber auch noch.“
Man kann es auch anders sehen. Sie können den vermeintlichen Gegner auch als Unterstützer sehen, der Sie dazu bringt, sich anzustrengen, das Beste aus sich herauszuholen, Ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln, indem Sie sich immer engagierter nach dem Ball strecken und sehr genau darauf achten, sich sinnvolle Bewegungsabläufe anzueignen. Mit diesem Blickwinkel kann man seine „Gegner“ auch dankbar als seine Trainer ansehen.
Und noch einen Schritt weitergedacht: Dann kann man vielleicht auch feststellen, dass das Gegenüber nicht nur der eigene Trainer, sondern auch gleichzeitig mein Schüler ist. Mit meinem Spiel zeige ich meinem Gegenüber, wie er/sie spielen kann um – zumindest bezogen auf die Regeln und das Spiel – ein Gewinner oder eine Gewinnerin zu sein. Das ist mein Geschenk in dieser win-win-Situation.
Und wie würde es unser aller Leben und vielleicht auch die Gesellschaft verändern, wenn wir diesen Blickwickel, oder diese Einstellung zum Miteinander in vermeintlichen Konkurrenz- oder Wettbewerbssituationen nicht nur im Ballspiel hätten, sondern auch im Berufs- und Wirtschaftsleben?
Zum „Sofort-Üben“: Wenn Sie von dieser Annahme ausgehen würden, wie würde sich der Blick auf die Welt für Sie verändern? (Unsere Ideen zu der Frage finden Sie am Ende der Mail.)
Wochenaufgabe: Achten Sie doch für diese Woche mal darauf, ob Sie Situationen eher als Kampf oder als Wachstumschance betrachten. Verändert sich etwas in Ihrer Haltung und Kommunikation, wenn Sie sich gleichzeitig als „lehrend und lernend“ ansehen?
Aktuelles
Wandeltage 2021
Nur noch ein Platz ist für die Jahresausbildung zu vergeben. Gesellen Sie sich dazu und machen Sie das Jahr 2021/2022 zu Ihrem Wandeljahr.
Start ist nach erneuter Lockdown-Verlängerung nun am Wochenende 18.-20. Juni 2021.
Weitere Infos gern auf Anfrage.
Weitere Seminare
03.07.2021 GfK-Tage in Erfurt 2 Tage
17.07.2021 Einführungsseminar Gewaltfreie Kommunikation in Jena 2 Tage
09.10.2021 Vertiefungsseminar Gewaltfreie Kommunikation in Jena 2 Tage
24.10.2021 Bildungsurlaub Einführung GfK auf der Nordseeinsel Spiekeroog 5 Tage
14.11.2021 Bildungsurlaub Einführung GfK am Jadebusen bei Wilhelmshaven 5 Tage
Save the date: LeserInnen-Treffen an den Helfensteinen am 23. Juli 2021
Im Sommer feiern wir 11-jähriges Bestehen unserer Trainer-Zusammenarbeit. Diesen Tag wollen wir nicht im stillen Kämmerlein verbringen. Wir träumen mal… Ein großes Coachingbrief-LeserInnen-Treffen. Und wenn nur 1-2% von Ihnen dabei wären – dann wären wir mit etwa 20-40 Personen zusammen. Eine weitere alte Idee will umgesetzt werden: Die Helfensteine. Ein magischer Ort, nicht nur für uns. Und geographisch ziemlich zentral in Deutschland. Infos folgen, sobald uns die Corona-Bedingungen für solche Veranstaltungen klar sind.
Ausgebucht: Hohgant im Sommer erleben
Da unsere Schneeschuhtour im Februar in der Schweiz nicht umsetzbar war, doch ein Jahr ohne Hohgant-Hütte bei uns zu schlimmen Entzugserscheinungen führen würde, haben wir den August-Termin geplant. Wir freuen uns schon riesig darauf. Es war schon immer ein Wunsch von uns, das Hohgant-Massiv mal im Sommer zu besteigen. Seien Sie dabei und verbinden Sie das Lernen Gewaltfreier Kommunikation mit Wandern in grandioser Kulisse im Naturpark Berner Oberland. Vom 10.-14. August 2021
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Weiteres finden Sie auf unserer Website:
https://erfolgsschritte.de/seminare-trainings/termine.php
Es sind noch nicht alle Informationen zu den Seminaren aktualisiert; fragen Sie direkt bei uns nach, wenn Sie konkrete Fragen dazu haben.
Herausgeber:
Hartke Unternehmensentwicklung GmbH
Dunlopstraße 9, 33689 Bielefeld
Fon: 05205 / 7290525 und Fax: 05205 / 7290527
http://www.ab-ins-kloster.de
© Copyright Anja Palitza und Olaf Hartke
Unsere Vorschläge:
Wenn Sie von dieser Annahme ausgehen würden, wie würde sich der Blick auf die Welt für Sie verändern?
Aus unserer Sicht gäbe es keine Fehler und keine Niederlagen mehr, sondern ich mache beständig Erfahrungen, lerne daraus und entwickle mich weiter. Ich erlebe mich auf Augenhöhe mit meinem Gegenüber, denn ich bin sein/e Trainer/in und er/sie ist mein/e Trainer/in. Ich bin sein/e Schüler/in und er/sie ist mein/e Schüler/in.
Meine Freude am Lernen würde vermutlich wachsen und ich entwickle mich entspannt und ohne Druck weiter. Die Sache an sich macht mir Spaß oder ich bemerke, wenn ich keine Freude entwickle, dass es vielleicht nicht mein Ding ist, das ich auch nicht weiterverfolgen möchte.
Diesen Blick kann ich auch auf Kommunikations-Situationen übertragen. Mein Gesprächspartner ist immer mein/e Trainer/in und mein/e Schüler/in zugleich. Ich benötige es nicht, sprachlich überlegen zu sein oder meine Argumente durchzuboxen. Ich lerne an ihrer/ seiner Art zu kommunizieren und er/sie lernt an meiner Art, Sachverhalte, Emotionen, Bedürfnisse und Bitten zum Ausdruck zu bringen. Ich hätte keine Angst und meine Konzentration wäre intensiver und fokussierter auf die Beziehung und auf unser Handeln ausgerichtet.