316/2017 Wünsche verwirklichen oder Leben geschehen lassen?

Liebe Leserinnen und Leser,

wir sind in dieser Woche anlässlich eines „Jubiläums-Workshops“ in Rom und die „ewige Stadt“ ist festlich beleuchtet, weihnachtlich geschmückt und voller Menschen. Es ist für uns ein besonderes Erlebnis, zwischen Palmen, Pinien und Mandarinenbäumen voller orangener Früchte den zweiten Advent zu feiern.

Wir wünschen auch Ihnen eine besinnliche Weihnachtszeit.

Herzliche Grüße aus Rom
Anja Palitza & Olaf Hartke

Thema: Wünsche verwirklichen oder Leben geschehen lassen?

Zitat: „Mein Leben geht seinen Weg und ich stolpere halt so hinterher…“
(Gefunden auf http://www.pinterest.de)

Beispiel: Wir bummeln abends durch die Stadt und kommen auch am Trevi-Brunnen vorbei. Menschen stehen lachend und freudig Schlange; warten darauf, in die vorderste Reihe zu gelangen und sich dann mit dem Rücken zum Brunnen aufzustellen und eine Münze über die linke Schulter zu werfen.

Der Sage nach kehrt man dann nochmal nach Rom zurück. Wirft man zwei Münzen, kann man eine neue Liebe erwarten und drei Münzen stehen für eine Heirat. Ganz allgemein verbinden viele Menschen auch die Erfüllung weiterer Wünsche mit dem Münzwurf.

Am nächsten Tag sitzen wir mit unserer Gruppe zusammen und sprechen ebenfalls über das Thema Wünsche. Und es wird zum Gesprächsinhalt, dass es auch in einer Runde von Menschen, die sich kennen, nicht selbstverständlich ist und teilweise nicht leicht fällt, die eigenen Wünsche offen zu äußern. Ein Teilnehmer beschrieb auch, dass es ihm schwer fällt, eigene Wünsche für sich selbst zu verschriftlichen. Es wird beschrieben, dass reglementierende Gedanken dabei auftreten.

Das ist doch unrealistisch.
Das steht mir nicht zu.
Solche Wünsche sind übertrieben.
Du bist egoistisch und denkst nur an Dich.

Es vergeht etwas Zeit, bis alle in der Runde von ihren Wünschen für die kommenden Monate und Jahre erzählen.

Information: Kinder machen sich bis zu einem bestimmten Lebensalter wenig Gedanken darüber, ob ihre Wünsche und Ideen für später realistisch oder sinnvoll sind. Irgendwann beginnen sie durch die Erwachsenen im Umfeld zu lernen, dass manche Wünsche sich nicht verwirklichen lassen, dass es nicht lohnt, bestimmte Wünsche weiter zu verfolgen.

Viele Kinderwünsche werden im Laufe der Jahre aufgegeben, ohne dass die heranwachsenden Kinder jemals etwas zur Verwirklichung getan haben, ganz einfach deshalb, weil Eltern und andere im Umfeld davon abraten. Einige Kinder nehmen dadurch die Erfahrung mit in das Erwachsenenleben, dass sie ihre Wünsche besser nicht äußern, um dadurch bewertende Äußerungen von außen zu vermeiden. Manche Kinder und Heranwachsende lernen in dieser Zeit auch, diese bewertenden Äußerungen selbst zu denken. Siehe obige Sätze im Beispiel.

Zum „Sofort-Üben“: Welche Bedürfnisse erfüllen sich Eltern und auch andere Erwachsene, wenn sie Kinder davor warnen, bestimmte Wünsche zu verfolgen?
(Unseren Vorschlag dazu finden Sie am Ende des Coachingbriefes)

Wochenaufgabe: Besinnen Sie sich einmal auf Ihre unerfüllten Wünsche und schreiben Sie sie in Form einer Liste nieder. Versuchen Sie, dabei auftauchende reglementierende Gedanken wahrzunehmen, vorbeiziehen zu lassen und schreiben Sie stattdessen zu Ihren jeweiligen Wünschen auf, welche Bedürfnisse Sie sich dadurch erfüllen würden. Durch die Fokussierung auf die Bedürfnisse wird es Ihrem Gehirn schwerer fallen, sich weiter mit reglementierenden Gedanken zu beschäftigen und gleichzeitig kann es dadurch gelingen, Strategien zu entdecken, mit denen die Wünsche zur Realität werden könnten.

Aktuelles: Wir haben bereits Seminartermine für das Jahr 2018 festgelegt.
Folgende Seminare bieten wir Ihnen an folgenden Tagen an:

Eine intensive Einführung in die Gewaltfreie Kommunikation findet in Jena statt am 27./28. Januar 2018 und am 26./27. Mai 2018.

Auf die Grundlagen aufbauend, können Sie diese vertiefen in einem Übungs- und Vertiefungsseminar am 1./2. September 2018 in Jena.

Wer gerne Reisen und Lernen miteinander verbindet, dem legen wir die Bildungsurlaube auf den Nordseeinseln Spiekeroog vom 23.-28.04.2018 und Baltrum vom 07.-12.10.2018 ans Herz.

 

Herausgeber:
Hartke Unternehmensentwicklung GmbH
Dunlopstraße 9, 33689 Bielefeld
Fon: 05205 / 7290525 und Fax: 05205 / 7290527
© Copyright Anja Palitza, Olaf Hartke

Unser Vorschlag: Vielleicht geht es Eltern und anderen Erwachsenen darum, Kinder vor aus ihrer Sicht „falschen Erwartungen“ und damit vor Enttäuschungen und schmerzhaften Erfahrungen zu schützen. Sie wollen möglicherweise über solche „Warnungen“ ihre Erfahrungen teilen und zum Wohl der Kinder beitragen.

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