Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,
kürzlich waren wir anlässlich eines Trainings im thüringischen Bad Berka und wurden vor Ort eingeladen, an einer von Gemeindemitgliedern selbst gestalteten und durchgeführten Andacht teilzunehmen. Mehr davon im Folgenden.
Herzliche Grüße, heute aus Jena und Ellwangen in der schwäbischen Ostalb
Anja Palitza & Olaf Hartke
Thema: Die Rahmenbedingungen für Team-Erfolge
Zitat: „Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“
(Christuswort aus dem Matthäus-Evangelium, 18,20)
Beispiel: Nach einem gemeinsamen Abendessen bei ihnen zuhause, luden uns Pia und Rolf überraschend ein, am nächsten Tag in die Dorfkirche von Bergern zu kommen, um dort an einer Friedensandacht im Rahmen der diesjährigen Friedensdekade teilzunehmen, an der sie selbst beteiligt sein würden.
Die Friedensdekade findet seit 1980 in West- und Ostdeutschland 10 Tage vor dem Buß- und Bettag statt.
Das diesjährige Motto „Zusammen:Halt“ gefiel uns, wir sagten spontan zu und nahmen am nächsten Abend teil. Wir waren im Verlauf der Friedensandacht und in den Gesprächen danach überrascht, erfreut, berührt, ermutigt, beglückt aus diesen drei Gründen:
- Die kleine Dorfkirche des Ortsteils Bergern, die bereits vom Zerfall bedroht war, hat im Jahr 2008 durch das Engagement der Gemeindemitglieder und dem Künstler, Matt Lamb, überraschend ein weltweites Alleinstellungsmerkmal erhalten, das wir staunend genossen haben.
- Gemeindemitglieder haben die Friedensandacht gestaltet und durchgeführt – nicht nur an diesem einen Abend in Bergern. Sie haben die ganze 10-tägige-Reihe ins Leben gerufen und Realität werden lassen – 10 aufeinanderfolgende Tage in einer anderen Kirche des Sprengels.
- Wir erlebten eine Verbundenheit mit dem Dorfkirchenprojekt und ein Einbringen in die gemeinsame Aktion in einer Qualität, die wir zwar immer wieder mal in Gruppen erleben, aber die in Bad Berka dennoch sehr eindrucksvoll für uns war und die wir gern noch viel öfter in unserem Land erleben würden.
Unsere einstündige Rückfahrt mit dem Auto nach Jena war an diesem Abend gefüllt mit Gedanken und Austausch darüber, welche Rahmenbedingungen nötig sind, damit Menschen sich derart engagieren.
Information: Beschäftigt man sich mit dem Thema „Leitung von Teams“, stößt man mit hoher
Wahrscheinlichkeit auf das Modell der „Teamentwicklungsphasen“ nach Bruce Tuckman.
Nach diesem Modell gibt es vier Phasen, in denen sich Teams befinden können und in denen Teamleiter jeweils andere, speziell für diese Phase sinnvolle Führungskompetenzen benötigen:
- Phase 1 – Forming
In der Formingphase begegnen die Teammitglieder sich vorsichtig, respektvoll, prüfend und lernen einander kennen. Man entdeckt Sympathien und Antipathien.
- Phase 2 – Storming
Während der Stormingphase treten dann häufig persönliche Konflikte auf, die vorher nicht thematisiert wurden oder jetzt entstehen. Hierarchien und Regeln sind noch nicht vollumfänglich definiert oder nicht für alle gleichermaßen klar. Es gibt Widerstände und Uneinigkeiten bezüglich der Regelklärung.
- Phase 3- Norming
In der Normingphase werden Standpunkte geklärt und verständlich gemacht, Hierarchien stabilisiert und Rollen gefunden oder gefestigt. Das Team wächst zusammen, Akzeptanz und Toleranz nehmen deutlich zu.
- Phase 4 – Performing
In der Performingphase sind Rollen, Zuständigkeiten und Aufgaben geklärt. Die Gespräche sind ziel- und ergebnisorientiert, die Arbeit läuft effizient, die Mitglieder sind engagiert und Konflikte werden selten.
Die Erinnerung an dieses Modell hat uns während unseres Gesprächs im Auto zu der Frage geführt, was Teams benötigen, um die Phasen 2 und 3 zu überstehen.
Die folgenden Punkte erachten wir als hilfreich für Teams in der Formingphase. Sie sind nicht zwangsläufig alle erforderlich, doch umso mehr sie vorhanden sind, desto wahrscheinlicher wird ein Team-Erfolg:
- Motivierte Team-Mitglieder
Menschen, die eine ausreichende intrinsische Motivation aufbringen, sich für etwas zu engagieren, auch wenn es anstrengend werden sollte.
- Einen Motivations-Erzeuger (Nein, das ist nicht die Leitung 😊)
Ein übergeordnetes Ziel, dass attraktiv genug ist, dass sich die Team-Mitglieder nach der Erreichung sehnen und gleichermaßen ein Ziel, das auch klein genug ist, dass sich die Team-Mitglieder die erfolgreiche Umsetzung vorstellen können und es ihnen realistisch erscheint.
- Eine effektive und effiziente Strategie
Einen konkreten Umsetzungsplan, der mit hoher Wahrscheinlichkeit das angestrebte Ziel erreichen lässt und der gleichzeitig die zur Verfügung stehenden Ressourcen berücksichtigt und nicht erschöpft.
- Eine entlastende Rollenverteilung
Einen Austausch über und ein Anerkennen von Stärken der Teammitglieder. Wenn es gelingt, dass alle tendenziell das tun, was sie können und mögen, werden Synergien wirksam und Energie wird ressourcenschonend eingesetzt.
- Einen respektvollen Umgang
Toleranz für die Andersartigkeit der anderen und einen geduldigen Umgang mit Situationen und Entwicklungen, auch wenn sie die eigenen Bedürfnisse zeitweise nicht erfüllen.
- Aufrichtigkeit im Umgang mit Störungen
Den Mut, sich den anderen beharrlich zuzumuten, wenn man erkennt, dass man Veränderung braucht, um engagiert bleiben zu können.
- Eine tragende, vertrauensvolle Verbindung zueinander
Eine Haltung und eine Sprache, die es ermöglichen, Veränderungswünsche auf eine Weise anzusprechen und zu erbitten, dass die Angesprochenen weniger eine Kritik hören, sondern eher die Wünsche/Bedürfnisse hören und daraufhin eine Bereitschaft entwickeln, sich gegenseitig unterstützen zu wollen.
- Eine ehrliche Transparenz
Für alle gleichermaßen zugängliche Informationen über den Projekt-Status – die Fortschritte, die Engpässe, die Ressourcenentwicklung.
- Beteiligung an Entscheidungen
Mitwirkende schätzen Partizipation; sie möchten an Entscheidungen, die sie persönlich betreffen, auch direkt beteiligt sein.
- Einigkeit über die Art, wie Entscheidungen getroffen werden
Unabhängig von der Frage, WAS entschieden wird, braucht es Übereinstimmung in der Frage WIE Entscheidungen getroffen werden – nach welchem Prinzip? Mehrheitsprinzip? Einfache oder absolute Mehrheit? Präferenzverfahren? Konsensbasierte Entscheidungs-Methoden?
- Erfolge – auch Teilerfolge – feiern
Menschen haben tendenziell eine höhere Bereitschaft am Ball zu bleiben und sich anzustrengen, wenn Erfolge und Teilerfolge in bestimmten zeitlichen Abständen gewürdigt und gefeiert werden.
Sofort-Üben: Sie haben schon Teams geführt oder in Teams gearbeitet und Projekte durchgeführt? Nutzen Sie einmal die nächsten fünf Minuten und reflektieren Sie: Welche der von uns aufgeführten Punkte hatten aus Ihrer Erfahrung eine zentrale Bedeutung und haben zum Erfolg mit beigetragen? (Ein kurzes Resümee von Pia und Rolf bezüglich der Kirchsanierung finden Sie am Ende des Coachingbriefes.)
Wochenaufgabe: Schreiben Sie uns gern Ihre Erfahrungen. Wir würden Sie ggf. in einem der nächsten Coachingbrief veröffentlichen.
Aktuelles
Neue Angebote für Paare und mehr
„Auszeit im Kloster für Unternehmer-Paare“
Jetzt spontan noch anmelden und ausprobieren:
2-tägiger Gratis-Workshop als Kennenlern-Angebot
09./10. Dezember 2022 – 2 Tage im Kloster Michaelstein bei Wernigerode
Diese Planungszeit im Kloster ist für Unternehmerpaare eine bewährte Vorbereitungszeit, um entspannt und ausgerichtet durch den Jahreswechsel in ein neues und erfolgreiches Jahr zu gehen. Nicht nur um wirtschaftlichen Erfolg als UnternehmerIn geht es dabei, sondern ganzheitlich auf allen Ebenen auch um partnerschaftliche, gesundheitliche und familiäre Erfolge.
Möchten Sie mehr erfahren über diese Auszeit vom Alltag? Wir senden Ihnen gern Informationen. (Unterbringung und Vollverpflegung im Kloster werden berechnet.)
„Partnerschaft neu entdecken“
Die Paar-Auszeit auf der Hohgant-Hütte in 2023 war wieder schnell ausgebucht und die Paar-Woche am Comer-See im letzten Jahr fand auch großes Interesse. Unter dem Motto „Partnerschaft neu entdecken“ können Sie in 2023 an einem besonderen Seminar teilnehmen. Wir haben die seltene Gelegenheit, den Knaubenhof im Altmühltal als Seminar-Unterkunft anzumieten. Der Knaubenhof ist für uns ein wundervoller Energie- und Kraftort mit Charme, Atmosphäre und dazu einer traumhaft leckeren vegetarischen Bio-Küche.
Ab 28. Juni 2023 – 5 Tage GfK-Auszeit für Paare im Knaubenhof im Altmühltal
Interesse? Schreiben Sie eine kurze Antwortmail und wir senden Ihnen weitere Informationen.
Mehr Willenskraft in Alltag und Beruf
In der 10-teiligen Webinar-Reihe geht es um die Energie, die manchmal nicht zur Verfügung steht, obwohl man weiß, dass ein plangerechtes Handeln jetzt ganz sinnvoll wäre. „Eigentlich wollte ich ja…“, heißt es dann oft hinterher. Starten Sie 2023 kraftvoll mit uns durch.
Gratis-Info-Webinar mit diesen Themen:
Weshalb Willenskraft manchmal so anstrengend ist
Weshalb „Scheitern“ ein tragischer Denkfehler ist
Weshalb Willenskraft angeboren ist
Wie Willenskraft trainiert wird
Mittwoch, 14.12.2022 um 18.00 Uhr
Montag, 19.12.2022 um 18.00 Uhr
Mittwoch, 28.12.2022 um 18.00 Uhr
Mittwoch, 04.01.2023 um 18.00 Uhr
https://www.edudip.market/w/400708
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Seminare 2022
09.12.2022 Auszeit für Unternehmer-Paare im Kloster Michaelstein (2 Tage)
12.12.2022 Vertiefung „Gewaltfreie Kommunikation“ in Erfurt Jugendberufshilfe (2 Tage)
Einen Seminarplatz können Sie buchen: https://www.jbhth.de/weiterbildung/sinnvoll-seminare/alle-seminare/details/seminare/detail/Event/gewaltfreie-kommunikation-als-basis-fuer-ein-wirksames-miteinander-im-beruf-143/
16.12.2022 Vertiefung „Gewaltfreie Kommunikation“ im Kloster Hünfeld (3 Tage) (2 Plätze frei)
Weitere Seminare 2023
09.01.2023 Willenskrafttraining Online (10 Abende für 1 ½ Stunden, Beginn 18 Uhr)
14.02.2023 Trainer(Innen)-Ausbildung Präsenz
21.02.2023 Schneeschuh-Tour zur Hohgant-Hütte für Einzelteilnehmer und Paare
26.02.2023 Schneeschuh-Tour zur Hohgant-Hütte nur für Paare (Warteliste)
16.04.2023 Bildungsurlaub „Einführung GfK“ auf Baltrum (5 Tage
06.05.2023 Wandeltage 2023 Jahresgruppe Präsenz –(6 Module à 3 Tage))
22.05.2023 Bildungsurlaub „Einführung GfK“ in Dießen am Ammersee (5 Tage)
16.06.2023 Auszeit im Kloster für Unternehmer-Paare (2 Tage mit Vorabendanreise und Film)
28.06.2023 Auszeit für Paare im Knaubenhof im Altmühltal (5 Tage)
25.08.2023 Wandeltage-Vertiefung Fortführung des Jahreskurses im Kloster Hünfeld (3 Tage)
26.09.2023 Gruppenentscheidungen treffen mit Systemischen Konsensieren (3 Tage)
06.10.2023 Wandeltage 2023 Jahresgruppe Online –(6 Module à 3 Tage))
15.10.2023 Ein Führungskräftetraining auf Basis GfK auf Baltrum (5 Tage)
23.10.2023 Bildungsurlaub „Einführung GfK“ auf Spiekeroog (5 Tage)
09.11.2023 Trainer(Innen)-Ausbildung Online (4 Module, 20 Tage, Trainerteam)
08.12.2023 Auszeit im Kloster für Unternehmer-Paare (2 Tage mit Vorabendanreise und Film)
10.12.2023 Bildungsurlaub „Einführung GfK“ am Jadebusen im Kunze-Hof (5 Tage)
Weiteres finden Sie auf unserer Website:
https://erfolgsschritte.de/seminare-trainings/termine.php
Es sind noch nicht alle Informationen zu den Seminaren aktualisiert; fragen Sie direkt bei uns nach, wenn Sie konkrete Fragen dazu haben.
Sie sind begeistert davon, welche positiven Veränderungen mit der Gewaltfreien Kommunikation möglich werden und tragen nun die Vision im Herzen, die Methode als TrainerIn an andere weiterzugeben?
Gratis-Info-Webinar mit diesen Themen:
Weshalb sich die TrainerInnen-Ausbildung?
Welche Voraussetzungen sind nötig?
Welche Inhalte hat die TrainerInnen-Ausbildung?
Informationen zum Ablauf und zur Organisation.
Mittwoch, 28.12.2022 um 20.00 Uhr
Donnerstag, 29.12.2022 um 10.00 Uhr
Mittwoch, 04.01.2023 um 20.00 Uhr
https://www.edudip.market/w/399282
Podcast mit dem K-Training-Team
Möchten Sie das TrainerInnen-Team akustisch kennenlernen?
Dann klicken Sie sich in unseren Podcast:
Weitere Einblicke erhalten Sie ins Trainerinnen-Dasein bei unserer Podcast-Reihe für angehende TrainerInnen. Diesmal mit dem Impuls:
„Als TrainerIn in die Kraft kommen und dort bleiben – GfK-Trainings geben.“
https://www.youtube.com/watch?v=81rFvypAlY4
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Herausgeber:
Hartke Unternehmensentwicklung GmbH
Dunlopstraße 9, 33689 Bielefeld
Fon: 05205 / 7290525 und Fax: 05205 / 7290527
http://www.ab-ins-kloster.de
© Copyright Anja Palitza & Olaf Hartke
Pia und Rolfs Resümee zur Sofort-Üben-Aufgabe:
Wir waren im Urlaub, als Matt Lamb sein Projekt bei der Kirmes 2007 vorstellte und haben nur hinterher berichtet bekommen, wie selbstverständlich Matt Lamb die Leute für sich eingenommen hat. Der Zeitpunkt war gut gewählt, weil fast das ganze Dorf auf den Beinen war. Von Anfang an wurden Jung und Alt beteiligt. Es war für alle transparent und Matt Lamb konnte mit seiner Vision, eine ganze Kirche zu bemalen, begeistern.
Die Verantwortlichen aus Kirche, Politik und Denkmalpflege haben darin die einmalige Chance gesehen, dass sehr alte und sanierungsbedürftige Kirchlein als Gebäude in einem kleinen Dorf zu erhalten.
Als Matt Lamb dann im Februar 2008 erschien und das ganze Dorf beteiligte, war eine große Begeisterung spürbar. Als er nach einer Woche wieder abreiste, war die Dorfgemeinschaft noch bis in den Juni mit Restaurierungsarbeiten an der Orgel, den Fenstern und an der Fassade beschäftigt. Im Rückblick habe ich, Pia, den Eindruck, dass das Gemeinschaftserlebnis, alle ziehen an einem Strang, der größte Motivator für die Dorfgemeinschaft war.