Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,
nicht wundern – wir haben uns nicht mit dem Erscheinungsdatum vertan, sondern dies ist tatsächlich der Coachingbrief vom vorletzten Montag – eine „Spät-Ausgabe“ sozusagen.
Pünktlich ist er nicht, aber kurz.
Herzliche Grüße, heute Nacht von uns beiden aus Seefeld am Jadebusen
Anja Palitza & Olaf Hartke
Thema: Pünktlichkeit
Zitat: „Regelmäßiges Zuspätkommen ist auch eine Art von Zuverlässigkeit.“ (Volksmund)
Information: Bei der Recherche zum Thema Pünktlichkeit stießen wir auf eine interessante Information: Zeitverständnis ist kulturell unterschiedlich. Ein afrikanisches Sprichwort meint: „Gott gab den Europäern die Uhr und den Afrikanern die Zeit“. Der polnische Journalist Ryszard Kapuściński hat es ähnlich schön ausgedrückt: „In der westlichen Welt sind die Menschen durch die Zeit kontrolliert, in Afrika kontrollieren die Menschen die Zeit.“
In seinem Buch „Afrikanisches Fieber“ schreibt er:
„Europäer und Afrikaner haben völlig unterschiedliche Zeitbegriffe. Sie nehmen die Zeit anders wahr und haben eine andere Einstellung ihr gegenüber.
In der Überzeugung des Europäers existiert die Zeit außerhalb des Menschen, objektiv, gleichsam außerhalb unserer selbst, und besitzt eine messbare, lineare Qualität. Nach Newton ist die Zeit absolut: „Die absolute, wirkliche und mathematische Zeit fließt in sich und in ihrer Natur gleichförmig, ohne Beziehung zu irgendetwas.“ Der Europäer sieht sich als Diener der Zeit, er ist von ihr abhängig, ihr untertan. Um existieren und funktionieren zu können, muss er ihre ehernen, unverrückbaren Gesetze, ihre starren Prinzipien und Regeln achten. Er muss Termine einhalten, Daten, Tage und Stunden. Er bewegt sich innerhalb des Getriebes der Zeit und dieses Getriebe drückt ihm seine Zwänge, Anforderungen und Normen auf. Zwischen dem Menschen und der Zeit besteht ein unlösbarer Konflikt, der immer mit der Niederlage des Menschen endet – die Zeit zerstört ihn am Ende.
Ganz anders sehen die Eingeborenen, die Afrikaner die Zeit. Für sie ist die Zeit eine ziemlich lockere, elastische, subjektive Kategorie. Der Mensch hat Einfluss auf die Gestaltung der Zeit, auf ihren Ablauf und Rhythmus. Die Zeit ist so etwas, was der Mensch selbst schaffen kann, weil die Existenz der Zeit zum Beispiel in Ereignissen zum Ausdruck kommt. Ob es aber zu diesem Ereignis kommt oder nicht, hängt vom Menschen ab. Wenn zwei Dörfer in einem Stammeskrieg sind, gibt es anschließend die Zeit des Krieges. Wenn sie darauf verzichten, hat die Zeit seine Existenz nicht unter Beweis gestellt – er existiert nicht und seine Zeit ebenfalls nicht. Die Zeit macht sich als Folge des Handelns bemerkbar, und sie verschwindet, wenn wir etwas unterlassen oder überhaupt nichts tun. Sie ist eine Materie, die unter unserem Einfluss zum Leben erweckt werden kann, jedoch in einen Zustand des Tiefschlafs oder sogar der Nicht-Existenz versinkt, wenn wir ihr unsere Energie versagen.“ (Zitatende)
Eine völlige Umkehrung des europäischen Denkens. In dieser afrikanischen Sichtweise von Zeit ist unser Coachingbrief vom 08.11. nicht 11 Tage zu spät, sondern in der vergangenen Woche war nicht die Zeit des Coachingbriefes. Sie ist heute.
Aktuelles
Weitere Seminare
14.11.2021 Bildungsurlaub Einführung GfK am Jadebusen bei Wilhelmshaven (Warteliste)
05.01.2022 Trainerinnenausbildung Gewaltfreie Kommunikation online (4 Module, 20 Tage)
01.03.2022 Trainerinnenausbildung in Präsenz (TTT 41, 4 Module, 20 Tage)
28.01.2022 Wandeltage 2022 – Jahresausbildung (WT 3, 6 Module, 18 Tage) (3 Plätze frei)
25.02.2022 Schneeschuhwanderung Hohganthütte, Einzelteilnehmende und Paare (4,5 Tage)
02.03.2022 Schneeschuhwanderung Hohganthütte, nur Paare und Paarthemen (4,5 Tage)
Weiteres finden Sie auf unserer Website:
https://erfolgsschritte.de/seminare-trainings/termine.php
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