333/2018 Von aussergewöhnlichen Menschen, Schlüsselbeinbrüchen und uns

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Überschrift des heutigen Coachingbriefes sollte eigentlich lauten: „Brauchen Sie einen Ruck in Ihrem Leben?“ Oder: „Nichts für schwache Nerven!“

Denn uns beschäftigt gerade ein Mann, der nach unserer persönlichen Erfahrung am vergangenen Freitag durchaus in der Lage ist, innerhalb von 90 Minuten zu fesseln, zu erschrecken, zu provozieren, zu polarisieren und es aber gleichermaßen auch vermag, wirklich nachdenklich zu stimmen, zu berühren und zu inspirieren. (*)
Und das – zumindest in unserem Fall – inzwischen über mehrere Tage hinweg.

Der US-Amerikaner Sam Childers lebt seit etwa zwei Jahrzehnten in Ostafrika und hat sein (zweites) Leben der Rettung von afrikanischen Waisenkindern gewidmet. Auf eine sehr ungewöhnliche Art und in einer Intensität, dass sein Buch Grundlage einer Hollywood-Verfilmung wurde.

Seit wir den Film gesehen haben und insbesondere nachdem wir Sam Childers im Rahmen einer Veranstaltung in Bad Hersfeld persönlich kennenlernen konnten, diskutieren wir immer wieder die Frage, ob und ab wann auch eine brutalste Gewalt nach dem Modell der Gewaltfreien Kommunikation vertretbar ist.

Unsere Auffassung zu diesem Thema wollten wir eigentlich hier mit Ihnen teilen, doch nach der emotionalen Achterbahnfahrt am Freitagabend in Bad Hersfeld hielt das Leben für mich (Olaf) einen weiteren, sehr realen „Ruck“ parat und wir halten unsere Gedanken noch nicht für ausgereift genug, um sie hier zu veröffentlichen.

Mein gestriger persönlicher Ruck bestand im unfreiwilligen Absteigen von meinem Mountainbike. In der Regel mache ich das mit einem Bein auf dem Boden stehend und das zweite schwungvoll und durchaus elegant über den Sattel schwingend. Gestern – so beschrieb es zumindest mein Sohn – eher etwas plump mit dem Kopf voran und beide Beine über dem Kopf schwingend hinterher. Die Eleganz bestand bei dieser Abstiegsvariante im nachfolgenden Abrollen über die linke Schulter und ich stand anschließend auch sofort wieder auf beiden Füßen – so wie früher hundertfach im Aikido-Training praktiziert. Ich hätte jedoch noch das Beiseiteschieben des mir vorauseilenden Rades in die Nummer einbauen sollen, statt es als Landeplatz zu nutzen, dann wäre ich vermutlich jetzt in der Lage, hier mit beiden Händen zu tippen. Nun aber liegt die Linke fest an meinen Bauch gebunden in dem Verband, der meinen Schlüsselbeinbruch fixieren soll.

Ja – und damit sind wir beim zweiten Thema unserer heutigen Überschrift, denn die Schlüsselbeinbrüche beschäftigen uns nun auch: Im Winter hat sich Anjas Mutter einen zugezogen, am Samstag ich mir und – kaum zu glauben aber wahr – am Sonntag (gestern) auch noch Anjas jüngster Sohn beim Fußballspiel. Während ich hier sitze und mühsam einhändig tippe, sitzt er neben mir, futtert gekonnt einhändig Kuchen und trägt den gleichen Verband wie ich, nur drei Nummern kleiner.

Und da mein Sohn morgen (Montag) wieder in der Schule erwartet wird und ich bis auf weiteres fahruntauglich bin, ist Anja gerade unterwegs und bringt ihn nach Bielefeld.

Von unterwegs kam eben ihr Anruf: „Du denkst doch an den Coachingbrief für morgen, oder?“

Ich vergleiche kurz den Aufwand der Jena-Bielefeld-Jena-Fahrt mit dem Erstellen des Coachingbriefes in unserer Versende-Software und stimme daraufhin gern zu:

„Na klar, aber keinen Ganzen. Nur ein paar Zeilen…“

Herzliche Grüße von uns beiden, diese Woche aus Jena

Anja Palitza & Olaf Hartke

PS: Der Coachingbrief entstand in zwei Etappen und beim Korrekturlesen stelle ich fest, dass meine frohe Stimmung beim Verfassen des zweiten Teils nun für mich etwas gegensätzlich zum Thema des ersten Teils wirkt. Doch ich bemerke, dass ich die Nachdenklichkeit und Berührtheit darüber ebenfalls noch im Herzen trage und sie mich weiter beschäftigen wird.

zu (*): Wenn man über einen Menschen sagt, er könne fesseln, erschrecken, provozieren, polarisieren, nachdenklich stimmen, berühren und inspirieren, dann ist dies natürliche keine GFK-konforme Aussage über diesen Menschen, sondern lediglich die Wirkung dieses Menschen auf denjenigen, der das zum Ausdruck bringt. In diesem Fall auf mich – Olaf.

 

Thema: Von außergewöhnlichen Menschen, Schlüsselbeinbrüchen und uns

Zitat: „Ich rechtfertige Gewalt keineswegs. Aber gleichzeitig glaube ich nicht, dass Kinder missbraucht, verstümmelt oder getötet werden sollten.“ (Sam Childers)

Beispiel:  –

Information:  –

Zum „Sofort-Üben“:  

Wochenaufgabe:  –

Aktuelles: Noch etwa eine Woche ist Sam Childers in Deutschland unterwegs und sammelt Spenden für seine Waisenhäuser im Süd-Sudan. Wer sich einen eigenen live-Eindruck verschaffen und ihn erleben möchte, findet hier die Veranstaltungen:

https://www.kevinevans.com.au/copy-of-machine-gun-preacher-uk-tou

Die Hollywood-Verfilmung seines Buches „Another man´s war“ ist auf Youtube zu sehen:

https://www.youtube.com/watch?v=PEsuBjU4rIQ

(Das Buch ist auf Deutsch erhältlich unter dem Titel „Machine-Gun-Preacher“)

 

Herausgeber:
Hartke Unternehmensentwicklung GmbH
Dunlopstraße 9, 33689 Bielefeld
Fon: 05205 / 7290525 und Fax: 05205 / 7290527
© Copyright Anja Palitza, Olaf Hartke

 

Unser Vorschlag:  –

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