Liebe Leserin und lieber Leser,
während wir diese Begrüßung schreiben, ist es noch Sonntagnachmittag, wir sitzen gerade in einem gemütlichen Café und blicken auf alte Gemäuer im schwindenden Licht der untergehenden Sonne. Wir verharren einen Moment in Ruhe und Stillstand, um uns voll auf das kommende Schreiben fokussieren zu können. Wir genießen den Moment.
Das Wochenende haben wir gemeinsam mit unserer 5. Jahresgruppe „Gewaltfreie Kommunikation“ im Kloster Drübeck im Harz verbracht. Es war das 3. Modul der 6-teiligen Ausbildung und wir hatten große Freude über die Entwicklungen, von denen die Teilnehmenden berichteten.
Die stille, heimelige und bereits vorweihnachtliche Atmosphäre im stilvoll restaurierten Kloster war für uns der Einstieg in eine aufkeimende Weihnachts-Stimmung.
Eine andere „stille Stunde“ im Kloster Drübeck brachte uns mit dem Thema Jahreswechsel in Kontakt und darum geht es heute. Und weshalb der Plural im Titel kein Versehen ist.
Herzliche Grüße, heute von uns beiden aus dem Kloster Drübeck bei Ilsenburg bei Wernigerode im Harz 😊
Anja Palitza & Olaf Hartke
PS: Apropos Jahresgruppe… Die nächste Jahresgruppe „Wandeltage 2025“ startet im August 2025; die ersten verbindlichen Anmeldungen sind bereits eingegangen. Die Termine der 6 Module stehen auch fest und die Klöster sind bereits reserviert – Kloster Drübeck ist im nächsten Jahr wieder eines der sechs verschiedenen Klöster, die Sie kennenlernen können.
Noch ein wichtiger Hinweis: Wir haben uns entschlossen, die Wandeltage 2025 ein letztes Mal zum bisherigen Preis anzubieten. Nutzen Sie die Chance…
Hier sind weitere Informationen und die Terminübersicht:
Thema: Über Vergangenheit und Zukünfte
Zitat: „Es gibt eine unendliche Anzahl von Zukünften.“ (Pascal Finette, Zukunftsforscher)
Beispiel: Kurzer Trainerdialog im Kloster:
Olaf: „Wollen wir uns heute oder morgen eine Stunde Zeit nehmen, um über unsere Zukünfte nachzudenken?“
Anja, mit einem Lächeln: „Trennungs-Gedanken?“
Olaf, die Frage nicht verstehend: „Trennungs-Gedanken?“
Anja: „Ja, wegen ‚Zukünfte‘ – meine Zukunft und Deine Zukunft, das könnten ja auch zwei verschiedene Zukünfte sein.“
Olaf, der sich das so nicht vorgestellt hatte: „Nein, nein, unsere gemeinsamen Zukünfte.“
Anja: „Du meinst unsere Zukunft auf verschiedenen Zeitebenen. Die Zwei-, Fünf- und Zehn-Jahrespläne, die wir uns zurechtgelegt haben und jährlich überarbeiten?“
Olaf – diesen Satz nicht selbst entwickelnd, sondern aus einem Interview mit dem im Zitat erwähnten Zukunftsforscher in Erinnerung habend: „Nein, ich spreche von den heute tatsächlich für uns theoretisch unbeschränkt zur Verfügung stehenden vorstellbaren Zukünften, die im Grunde nur durch die Grenzen des Möglichen beschränkt sind.“
Anja, einen Moment sprachlos und dann wieder mit einem Lächeln fragend: „Ah, verstehe – und ich darf mir eine davon aussuchen?“
Information: In unserem Sprachgebrauch verwenden wir in der Regel für bereits vergangene und noch kommende Zeiten die Einzahl, Singular. Die Vergangenheit und die Zukunft.
Zu jedem Jahreswechsel halten wir Rückschau auf das vergangene Jahr. Wir feiern nochmal unsere Highlights und wir bedauern nochmal, was uns im vergehenden Jahr missfallen hat. Wir werfen nochmal einen Blick auf „unsere Vergangenheit“ (Singular).
Eigentlich könnte man auch hier den Plural „unsere Vergangenheiten“ nutzen, denn genau genommen ist die Vergangenheit gar nicht so sehr in Stein gemeißelt, wie man vielleicht spontan annimmt. Menschen haben sich zwar für die jüngere und ältere Geschichtsschreibung auf die Festlegung bestimmter Fakten geeinigt, doch immer wieder gibt es auch feste Überzeugungen bei anderen Menschen, dass es bestimmte Vorkommnisse doch nicht so gab, wie sie in den Geschichtsbüchern festgehalten wurden.
Und ist unser Bild von der Vergangenheit tatsächlich im Wesentlichen von Fakten abhängig oder repräsentiert sich Vergangenheit in unserem gegenwärtigen Bewusstsein nicht viel eher durch subjektiv gefärbte Erinnerungen an Situationen und Emotionen und den ebenfalls subjektiven Geschichten, die uns nahestehende Menschen über diese Zeiten erzählen?
Nicht umsonst gibt es unter psychoanalytisch arbeitenden Psychologen das geflügelte Wort, „Es ist nie zu spät, eine glückliche Kindheit gehabt zu haben.“
Doch nun zu unseren Zukünften.
Sprechen Menschen von DER ZUKUNFT, meinen sie oftmals die eine, heute zwar noch in ihren Einzelheiten unbekannte, aber doch bereits irgendwie feststehende Zukunft, die auf uns zukommt und irgendwann unsere Gegenwart werden wird, sagt Pascal Finette. Weiter schreibt er:
„Viele Leute haben diese Idee der offiziellen Zukunft. Tatsächlich gibt es eine unendliche Anzahl von Zukünften, die im Grunde nur durch die Grenzen des Möglichen beschränkt sind. Man muss sich von dem Gedanken lösen, dass Zukunft passiert. Das größte Problem, das wir mit dem Thema haben, ist, dass wir zu wenig darüber nachdenken, wie wir sie aktiv gestalten können – als Menschen, als Unternehmer, als Gesellschaft. Wir brauchen vor allem positive Visionen für die Zukunft. Wenn uns diese Visionen fehlen, können wir auch keine positive Welt entwickeln.
Tatsache ist: Zukunft steht nicht fest, bis sie gegenwärtig wird. Es gibt unendlich viele mögliche Zukünfte. Als in der Gegenwart Handelnde haben wir einerseits die Möglichkeit, durch unser Handeln eine bereits sichtbare und viel diskutierte Zukunft zu stärken. Andererseits können wir uns aber auch dazu entscheiden, neue positive Zukunftsvisionen zu formulieren, die uns zum Handeln motivieren. Zukunft passiert nicht. Sie wird gemacht.“
Dem haben wir nichts hinzuzufügen. Wir „leben“ seit einigen Jahren diese Idee von Zukunftsgestaltung für uns privat und unsere Gesellschaft.
Wenn Sie Interesse haben, können Sie übrigens Anfang Januar im gemeinsam mit uns und anderen Gleichgesinnten einen „GFK-Blick“ zurück auf Ihr Jahr 2024 werfen und sich eine gewünschte Zukunft für 2025 und darüber hinaus ausdenken und auch gleichzeitig die zur Entstehung derselben erforderlichen Notwendigkeiten formulieren und auf ihre Umsetzungswahrscheinlichkeit prüfen. 😊
Im Klartext: Halten Sie im Bonifatiuskloster in Hünfeld mit uns Rückschau auf 2024 und planen Sie Ihre Ziele und zukünftigen Vorhaben mit uns. Weitere Informationen zum Angebot:
Zum Sofort-Üben: Sichern Sie sich jetzt in Ihrem Kalender ein ungestörtes Zeitfenster für Ihre Rückschau und Ihre Jahresplanung 2025. Egal ob mit uns im Kloster oder allein oder mit freundschaftlich verbundenen Menschen an einem anderen Lieblings-Ort von Ihnen – planen Sie jetzt den Termin ein. Ihre jetzige Entschiedenheit erhöht die Umsetzungswahrscheinlichkeit.
Wochenaufgabe: Überlegen Sie sich im Verlauf der Woche, wie Sie genau reflektieren und planen wollen und was Sie dazu benötigen. Welche Fragen wollen Sie sich stellen, welchen lang gehegten Wünschen wollen Sie näherkommen?
Aktuelles
Raumpfleger*Innen gesucht – Neuauflage wegen großer Nachfrage
Im vergangenen Jahr haben wir mehrfach eine kostenfreie 3-teilige Webinar-Reihe angeboten. Der Titel war „Verbale Raumpfleger*Innen gesucht“. Darin ging es an drei Abend-Terminen um Konflikt-Auslöser in Gesprächen und GFK-Grundlagen. Die Reihe fand große Resonanz und wurde vielfach weiterempfohlen. Wir haben die Inhalte überarbeitet und starten Mitte Januar 2025 damit wieder neu. Wiederholer*Innen und neue Interessent*Innen sind herzlich willkommen.
Termine: Montag, 13.01./.20.01./27.01.2025 jeweils von 19.30-21.00 Uhr
Info und kostenfreie Anmeldung
Weitere Infos zu allen Terminen in unserer Übersicht auf der Website
Online-Trainings 2024/2025
27.12.2024 „Songs an einem Winterabend“; Lieder von Marshall Rosenberg
13.01.2025 „Verbale RaumpflgerInnen gesucht, Beginn der 3-teiligen Onlinereihe
06.11.2025 Trainer(Innen)-Ausbildung (4 Module, 20 Tage, Trainerteam)
Präsenz-Seminare 2024
12.12.2024 Auszeit für Unternehmer-Paare – Jahresplanung 2025 (2 Tage)
Präsenz-Seminare 2025
10.01.2025 Start in das neue Jahr 2025 mit Gewaltfreier Kommunikation in Hünfeld (3 Tage)
18.02.2025 „Gewaltfrei leben“ – Schneeschuhwanderung zur Hohganthütte (5 Tage)
11.03.2025 Systemisches Konsensieren – Entscheidungsfindung in Gruppen (3 Tage)
14.03.2025 Auszeit für Unternehmer-Paare – Ziele-Update im Frühjahr (1 Tag)
23.03.2025 Bildungsurlaub „Einführung GfK“ auf Baltrum (5 Tage)
15.04.2025 Start der Trainer*Innen-Ausbildung (4 Module, 20 Tage, Trainerteam)
13.06.2025 Auszeit für Unternehmer-Paare – Halbzeit! Zwischenbilanz im Sommer (2 Tage)
04.07.2025 „Wandeltage unendlich“ – Jahres-Treffen der Vorjahres-Gruppen (3 Tage)
29.08.2025 Start der „Wandeltage 2025“ – GFK-Jahresgruppe (6 Module)
12.09.2025 Auszeit für Unternehmer-Paare – Ziele-Update im Herbst (1 Tag)
23.09.2025 Gewaltfreie Kommunikation in Verbindung mit Musik und Gesang (5 Tage)
07.10.2025 Systemisches Konsensieren – Entscheidungsfindung in Gruppen (3 Tage)
12.10.2025 Bildungsurlaub „Einführung GfK“ auf Baltrum (5 Tage)
19.10.2025 Führungskräftetraining auf Basis GfK auf Baltrum (5 Tage)
12.12.2025 Auszeit für Unternehmer-Paare – Jahresplanung 2026 (2 Tage)
Weitere Infos zu allen Terminen in unserer Übersicht auf der Website