326/2018 „Gewaltfreie Kommunikation hilft Dir, zu bekommen, was Du willst.“ (Echt?)

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die innere „urteilende Wolfsstimme“ in mir (Olaf) ruft laut: „Der hat die eigentliche Absicht von Marshall überhaupt nicht verstanden…“

Offensichtlich war es nicht nur eine innere Stimme, die den Zweifel am Verständnis des Rosenberg’schen Modells beklagte, denn Anja blickt stirnrunzelnd (Beobachtung) und fragend (Interpretation) in meine Richtung.

Ich lächle sie an und sage: …

(Das finden Sie unten…)

Die liebenswerteste (mein persönliches Urteil) Frau von allen ruft erfreut (meine Interpretation ihres Gesichtsausdrucks): „Na, da haben wir doch jetzt gleich zwei Themen für den Coachingbrief.“

Herzliche Grüße, diese Woche von uns beiden aus Jena

Anja Palitza & Olaf Hartke

 

Thema: „Gewaltfreie Kommunikation hilft Dir, zu bekommen, was Du willst.“ (Echt?)

Zitat: „Unser Ziel ist es, eine Qualität von empathischer Verbindung herzustellen, die es erlaubt, die Bedürfnisse eines Jeden zu berücksichtigen.“ (Marshall B. Rosenberg)

Beispiel: In der Werbung eines Trainers für Gewaltfreie Kommunikation finden wir den folgenden Satz: „Gewaltfreie Kommunikation hilft Dir, zu bekommen was Du willst.“

Information: Fügt man diesem Satz ein einziges kleines Wörtchen hinzu, würden wir uns schon nicht mehr daran reiben. „Oft.“, heißt dieses Wörtchen. Ja, Gewaltfreie Kommunikation hilft auch uns oft, das zu bekommen, was uns wichtig ist.

Die obige Formulierung im Werbetext könnte jedoch auch so verstanden werden, dass die Gewaltfreie Kommunikation als „Werkzeug“ oder als „Strategie“ eingesetzt, dem Sender verschafft, was immer er begehrt.

Nach unserem Verständnis von Marshall Rosenbergs Modell geht es in erster Linie darum, mit dem jeweiligen Gegenüber eine gemeinsame Verbindung zu gestalten, in der beide Seiten darauf vertrauen können, dass das, was ihnen wichtig ist, mindestens gehört und respektiert wird. Und wenn es für das Gegenüber passt, dann bekommt man auch, was man möchte. Aber eben nur dann. Denn die Bedürfnisse aller an einer Interaktion beteiligten sind gleichwertig und solange eine angestrebte Strategie für das Gegenüber nicht passt, sucht man weiter nach einer Optimierung.

Dabei dient uns die Gewaltfreie Kommunikation nicht als Mittel, andere zu überzeugen, damit man bekommt, was man will, sondern sie hilft zu verstehen, was den Beteiligen wichtig ist und eine gemeinsame Entscheidung zu finden.

Zum „Sofort-Üben“: Im obigen Dialog – wie könnte der „gewaltfreie“ zweite Anlauf, meine Entrüstung zum Ausdruck zu bringen, lauten? (Den Satz finden Sie am Ende des Coachingbriefes.)

Wochenaufgabe: Wenn Sie in dieser Woche versuchen, andere zu überzeugen, halten Sie einen Moment inne und fragen Sie sich, ob Ihr Vorschlag auch die Bedürfnisse Ihres Gegenübers berücksichtigt.

Aktuelles: Die nächsten Termine:

Beide Bildungsurlaube auf den Nordseeinseln Spiekeroog und Baltrum sind inzwischen ausgebucht. In 2019 werden wir sie erneut anbieten.

Einführungsseminar Gewaltfreie Kommunikation am 26./27. Mai 2018 in Jena.

Übungs- und Vertiefungsseminar am 1./2. September 2018 in Jena.

Alle Termine und weitere Informationen finden Sie hier: www.ab-ins-kloster.de

Herausgeber:
Hartke Unternehmensentwicklung GmbH
Dunlopstraße 9, 33689 Bielefeld
Fon: 05205 / 7290525 und Fax: 05205 / 7290527
© Copyright Anja Palitza, Olaf Hartke

Unser Vorschlag: Hier ist meine Antwort in obigem Dialog:

…die innere „urteilende Wolfsstimme“ in mir (Olaf) ruft laut: „Der hat die eigentliche Absicht von Marshall überhaupt nicht verstanden…“

Offensichtlich war es nicht nur eine innere Stimme, die den Zweifel am Verständnis des Rosenberg’schen Modells beklagte, denn Anja blickt stirnrunzelnd (Beobachtung) und fragend (Interpretation) in meine Richtung.

Ich lächle sie an und sage: „Beim Surfen im Internet sehe ich gerade wieder ein Beispiel dafür, dass manche Trainer für Gewaltfreie Kommunikation die Intention des Modells möglicherweise anders sehen, als Marshall Rosenberg sie unseres Erachtens verstanden wissen wollte – zumindest nach meiner vorläufigen Interpretation dieses Satzes hier und ohne bislang mit dem Trainer Rücksprache gehalten zu haben.“

Die liebenswerteste (mein persönliches Urteil) Frau von allen ruft erfreut (meine Interpretation ihres Gesichtsausdrucks): „Na, da haben wir doch jetzt gleich zwei Themen für den Coachingbrief.“

Herzliche Grüße, diese Woche von uns beiden aus Jena

Anja Palitza & Olaf Hartke

 

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